WOLFGANG ERNST
WERKE VON 1970 BIS 2021
Eröffnung: 16. September 2022, 19 Uhr
“Die Werke von Wolfgang Ernst sind in der Leidenschaft verankert, da sie das Unbegreifliche beschwören und es um sich verbreiten und ihnen die Sehnsucht nach dem Unmöglichen entströmt.”
(László F. Földényi)
Die Galerie Rhomberg zeigt zum ersten Mal die Arbeiten des Wiener Künstlers Wolfgang Ernst. Ernst ist Autodidakt. 1942 in Wien geboren, absolvierte er in den 1960er Jahre eine Tischlerlehre, bevor er sich der bildnerischen Kunst widmete. Nach einer kurzen Phase der Malerei beschäftigte er sich mit avantgardistischen Kunstformen wie Minimal Art, Land Art, Objektkunst und Konzeptkunst. Seine Objekte und Installationen orientieren sich an den Intentionen der Arte Povera in dem sie gegensätzliche Materialien wie Stahl und Gras oder Blei und Glas zusammenführte.
Bereits Ende der 1960er Jahre gehörte er zum Kreis der Künstler, die durch die einflussreiche Wiener Galerie nächst St. Stephan vertreten wurde. Nach der Aufforderung von Monsignore Otto Mauers (Leiter der Galerie nächst St. Stephan) stellte er auch dort 1970 gleich nach der spektakulären Ausstellung „Underground Explosion“ mit Valie Export und Peter Weibel in München, aus.
Ab Mitte der 1970er Jahre werden die Arbeiten von Wolfgang Ernst zunehmend von skriptoralen Faktoren und Konzepten bestimmt. Schriftzeichen und rhythmische Kritzeleien werden in grafische und plastische Arbeiten einbezogen, ebenso Musik und Multimediaelemente. Allen voran beschäftigte er sich intensiv mit der zeitgenössischen Musik und den Schriften von John Cage oder Morton Feldman. „Die geistige Nähe zu Cage äußerte sich bei Ernst dergestalt, dass das materielle Substrat des Kunstwerks nur Anlass, nicht Ziel ist. Die Relation zwischen Konzept (Intention des Autors) und Realisation soll dabei so bedeutungsoffen wie möglich sein, sodass sich aufgrund der damit einhergehenden ästhetischen Indifferenz die Aufmerksamkeit des Betrachters vorurteilsfrei auf das Sein der Dinge konzentriert.“ Alexandra Schantel
Auch als Gestalter von Buchumschlägen u.a. zu Werken von de Sade und Georges Bataille für den Verlag Matthes & Seitz hat er sich einen Namen gemacht. Dabei sieht er sich nicht als Illustrator, sondern als gleichrangiger Künstler. Seinen Designs liegt jeweils eine intensive Auseinandersetzung mit dem Autor und seinen Werken zugrunde, die sich zunehmend auch in eigenen Texten manifestiert.
Die Kunst von Wolfgang Ernst ist schwer in eine Stilrichtung zu kategorisieren. Auch Ernst selbst ist nicht überzeugt von der Einordnung seines OEuvre in eine beliebige Kunstrichtung. Durch die immer wiederkehrende Abgrenzung des Künstlerszene können seine Ansichten zur Kunst und dem Künstler-dasein radikal wirken, Tendenzen die schon bei seinen frühen Ausstellungen wie z.B. bei „Objekte, Projekte“ 1970 in der Galerie nächst St. Stephan ersichtlich waren. Nach dem Tod von Monsignore Otto Mauers zog sich Wolfgang Ernst weitgehend von der Kunstszene zurück, verbringt Jahre auf Lanzarote danach in Istrien. Er beschließt wiederholt, keine Kunst mehr zu schaffen, beginnt als Fischer und später ein Winzer, mit Erfolg. Trotzdem findet er immer wieder seinen Weg zurück zur Kunst und beginnt vor allem nach 2007, seiner Rückkehr nach Österreich, sich intensiver mit geisteswissenschaftlichen Studien auseinanderzusetzten. Ernst beschäftigt sich aber weiterhin intensiv mit Objekten und Konzeptkunst. In Auseinandersetzung mit Sprachphilosophie entstehen darüber hinaus zahlreiche Plastiken und Arbeiten auf Papier, die als zentrale Elemente Schriftzeichen enthalten.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Informationen unter rhomberg@galerie-rhomberg.at.
Templstraße 2-4 | A-6020 Innsbruck
Mo-Fr 9.30 -18 Uhr | Sa 10 – 12 Uhr und nach Vereinbarung
Tel. +43512 5880 800 | rhomberg@galerie-rhomberg.at